Mit Gummistiefeln in das Königsmoor

Die Exkursion „Moorvernässung im Königsmoor“ fand am 30.04.2023 mit 12 Teilnehmenden bei heiterem Wetter und zunächst noch frischen Temperaturen statt. 

 

Treffpunkt um 9.00 Uhr war wie üblich der Parkplatz am Grünen Weg, um Fahrgemeinschaften zu bilden. Gegen 9.45 Uhr erwartete uns der Exkursionsführer Gerrit Werhahn in Christiansholm (im Eider-Treene-Sorge-Gebiet, am Westrand des Kreises Rendsburg-Eckernförde), um dann gemeinsam an den Rand des Projektgebietes Königsmoor I zu fahren. Er leitet das Moorteam der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und hat die bereits durchgeführten Moorvernässungen als Projektleiter mitgeplant und den Bau begleitet. 

 

Für Interessierte hier ein Link mit Infos zum bereits durchgeführten Moorvernässungen im Projektgebiet Königsmoor und den MoorFutures.

 

Vom Experten erklärt: Wie wird das Moor wieder nass?

Nach der Begrüßung der Teilnehmenden gab Herr Werhahn mit Hilfe von Schaubildern und Plänen einen Überblick zum Projektgebiet Königsmoor und den Moorvernässungen. In zwei Schritten soll das Moor wieder feucht werden: Eine tiefgründige Kappung von Dränagen verhindert den Abtransport von Wasser aus den tieferen Bodenschichten. Außerdem helfenVerwallungen dabei, das Regenwasser in sogenannten „Poldern“ zu sammeln. Dafür wird Torf aus einer seitlichen Entnahme aufgeschichtet und lageweise so verdichtet, dass kein Wasser seitlich aus dem betreffenden Feld (Polder) entweichen kann. Die Verwallungen heißen daher auch „Torfdichtwand“. Diese Bauweise wurde im Laufe der Jahre optimiert. 

 

Präzisionsarbeit: den richtigen Pegel halten

Auf einer anderen Fläche konnten wir sehen, dass die Stauung des Wassers auch zu erfolgreich sein kann und durch die Höheneinstellung von Überläufen reguliert werden muss, damit der Boden wassergesättigt, aber nicht komplett überstaut ist. Denn sobald die Vegetation unter Wasser ist, beginnen unter Luft- bzw. Sauerstoffabschluss chemische Umsetzungen, die das – im Vergleich zum CO2 – viel schädlichere Klimagas Methan freisetzen. Ist der Torfboden dagegen zu trocken, wird er zersetzt und gibt ebenfalls oben genannte Klimagase frei. 

 

Erfreuliche Beobachtungen – die Schätze des Moores

In vielen Poldern war der Wasserstand genau richtig: hier konnten bereits die so wichtigen Torfmoose gesichtet werden. Sie wirken im Moor wie Schwämme und können unglaubliche Mengen Wasser bezogen auf ihr Trockengewicht halten – und beim Wachsen speichern sie auch noch CO2.

Vereinzelt konnte man auch die fluffigen weißen Fruchtbüschel des Wollgrases sehen. Für die hier vorkommende Moorlilie war es jahreszeitlich noch zu früh.

 

Natürlich ging es bei der Wanderung auch um Tierbeobachtungen. Es wurden drei Säugetierarten (Fuchs, Reh und Hermelin), eine Echse (Blindschleiche) und zwei Tagfalterarten (Tagpfauenauge und Zitronenfalter) gesichtet.

Die Artenliste von den gehörten und gesehenen Vogelarten war dagegen ziemlich lang: 50 Arten! 

Jagdfasan, Graugans, Löffelente, Schnatterente, Stockente, Krickente, Kuckuck (zum ersten Mal in diesem Jahr gehört), Ringeltaube, Kranich, Kiebitz, Großer Brachvogel, Waldwasserläufer, Weißstorch, Rohrdommel (Ruf), Graureiher, Silberreiher, Seeadler, Fischadler, Rohrweihe, Kornweihe, Mäusebussard, Eichelhäher, Rabenkrähe, Blaumeise, Kohlmeise, Rauchschwalbe, Fitis, Zilpzalp, Schilfrohrsänger, Feldschwirl, Mönchsgrasmücke, Klappergrasmücke, Dorngrasmücke, Zaunkönig, Star, Amsel, Singdrossel, Blaukehlchen, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Trauerschnäpper, Haussperling, Heckenbraunelle, Bachstelze, Baumpieper, Wiesenpieper, Buchfink, Grünfink, Goldammer, Rohrammer.

 

Vom Ende und vom Anfang

Gegen 14 Uhr waren wir wieder zurück am Ausgangspunkt der Wanderung und haben Herrn Werhahn für die tolle Führung mit einem Applaus gedankt und uns verabschiedet. 

 

Die Exkursion stand im inhaltlichen Zusammenhang zu dem Vortrag „Moor- und Klimaschutz mit MoorFutures“ von Frau Ute Ojowski (Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein). Dieser fand am Dienstag zuvor (25.04.2023) in der Bürgerbegegnungsstätte Eckernförde statt und entwickelte sich durch das grundsätzliche Zulassen von Fragen zu einer regen, fachlichen und kurzweiligen Diskussion. 

 

Für Interessierte zu diesem Thema hier noch ein Link, bei dem auch vier Dokumente mit Infos zum Projektgebiet Königsmoor II und den MoorFutures heruntergeladen werden kann.

 

Matthias Valkema

 


Exkursion an die Schlei am 12.02.2023

Am 12 02.23 um 9:00 Uhr trafen sich 5 Teilnehmer zur Exkursion an der Schlei auf dem Parkplatz „Grüner Weg“, Eckernförde.

Die Teilnehmer wurden dann in ihren Fahrzeugen vom 2. Vorsitzenden, Frank Metasch, über Fleckeby zum Exkursionsgebiet geleitet. Der Exkursionsführer war Manfred Bach vom NABU Eckernförde.

Es ging über die „Stexwiger Enge“ zum Naturerlebnisraum“Alte Ziegelei Borgwedel“ und zu einem Wiedervernässungsgewässer an der Schlei.

Das Wetter war bedeckt bei 6-8°C; wenig Wind.

 

Die vogelkundlich geprägte Exkursion ergab eine Reihe von beobachteten Wasser- und anderen Vogelarten, die in folgender Liste aufgeführt sind:

 

Artenliste der beobachteten Vögel:          

 

Stexwiger Enge:

(wegen Nebels war das südliche Ufer von Reesholm leider nicht zu sehen)                 

ca. 600 Kormorane, in Kettenformation vorbeifliegend                  

Silbermöwen, mindestens 10; einige Lachmöwen               

Gänsesäger mindestens 25                 

Schellenten, balzend, ca. 50                

Tafelenten, Reiherenten   

Zwergsäger 1 Weibchen            

Haubentaucher 1             

Seeadler 1             

Mäusebussard                 

Saatkrähe, Rabenkrähe, Ringeltaube             

Stieglitz, Blaumeise, Kohlmeise, Grünfink                 

Haus oder Feldsperlinge            

Feldlerchen, einzelne durchziehend                

                   

Naturerlebnisraum und Industriemuseum Alte Ziegelei in Borgwedel:                  

ca. 300 Erlenzeisige                  

10 Kiebitze, durchziehend          

mind.  2.000 Tafelenten auf der Großen Breite der Schlei   

dabei einige Reiherenten und 2 Bergenten               

Kleiber, Amsel, Buchfink            

 

Wiedervernässung zwischen Borgwedel und Stexwig:

wenige Graugänse, kleiner Trupp Bläßgänse, Rastplatz suchend, abdrehend (angesicht der Jäger mit Hunden)                  

1 Graureiher, 2 Höckerschwäne

Wasserralle , gehört,  Bläßhühner

ca. 200  Stockenten,  12 Pfeifenten, fast einfliegend, rechtzeitig abdrehend

                   

Leider wurden wir dort Zeuge eine Wasservogeljagd !!                 

nach einem Doppelknall flogen alle Vögel auf, einige kamen nach und nach wieder.

Mit zwei Hunden erfogte eine Nachsuche bzw. sollte das Apportieren erfolgen. 

Wasservogeljagd mit Schrotgeschossen stellt in der Regel eine Tierquälerei dar, weil oft die Tiere nur angeschossen werden.                

Insgesamt kam einem die Szene wie ein sinnloser Frevel am Rande bzw. in einem EU Vogelschutzgebiete vor!                 

Zudem wurde ja nachgewiesen, dass hier im Winter rastende Vögel selbst die Stockenten oft weit entfernte Gebiete als Brutgebiete haben.

 

Verfasser: Manfred Bach           

 



Exkursion zur Pilzwanderung am 16.10.22 im Kluvensieker Holz

Bericht über die NABU-Pilzwanderung am 16. 10.2022 im Kluvensieker Holz (Wald östlich von Sehestedt am Nord-Ostsee-Kanal)

 

Pünktlich um 9 Uhr trafen sich 14 wissbegierige Pilzsucher mit dem Pilzsachverständigen Detlef Heuer.

In den kommenden gut vier Stunden nahm jeder so viel Fachwissen auf, wie der Kopf fassen konnte. Dabei ging es nicht ausschließlich um essbare Pilze, sondern auch um die Rolle dieser vielseitigen Gruppe im Ökosystem. Trotzdem war es natürlich immer interessant, ob der Fund nun besonders lecker, genießbar oder gar giftig ist. Auch der Revierförster, Herr Bruhn, war vor Ort und hat einiges zum Thema Forstwirtschaft berichtet.

Wir haben ca. 30 Pilzarten gefunden. Die meisten Exemplare wurden gleich vor Ort besprochen, so wurde nur eine kurze Wegstrecke zurückgelegt. Am Ende kamen alle noch mal zur abschließenden Bestimmung zusammen. Hier ging Herr Heuer auf die Merkmale der einzelnen Gattungen ein und beschrieb die Unterschiede bei leicht verwechselbaren Arten. Alle Teilnehmer haben viel neues Wissen und einige auch eine kleine Mahlzeit mitgenommen. In diesem Fall ist der Genuss auch sicher, da der Fund ja überprüft wurde.

 

Dringende Empfehlung: Wer sich beim Pilze sammeln nicht 100% sicher ist, sollte bei selbstgesammelten Pilzen seine Ausbeute immer einem Pilzsachverständigen vorlegen. Manche Vergiftungserscheinungen treten erst nach einiger Zeit auf, da fällt es schwer noch einen Zusammenhang mit der Pilzmahlzeit herzustellen.

 

In Norddeutschland ist bei Vergiftungen das Giftinformationszentrum-Nord in Göttingen zuständig.

 

Verfasserin: Susanne Höhnl


Exkursion in die Sorgwohler Binnendünen am 20.08.2022

Ein Rückblick auf unsere Wanderung zur Heideblüte am 20. Aug. 2022

 

Wie im aktuellen Jahresprogramm angekündigt, hat am Samstag, 20.08.2022 die Fahrt zur Heideblüte stattgefunden, allerdings nicht in die Lüneburger Heide sondern in „unsere Heide“ die Sorgwohlder Binnendünen, ca. 26 km südwestlich von Eckernförde.

Um 14 Uhr trafen sich 12 Naturfreunde/Innen auf dem Parkplatz am Grünen Weg in Eckernförde. In Fahrgemeinschaften ging es dann bis zum Wanderparkplatz in Sorgwohld. Hier wurden wir bereits von 2 weiteren Mitgliedern erwartet. Nach einer kurzen Einweisung zu dem Naturschutz- und NATURA-2000-Gebiet und Verteilung des aktuellen Faltblattes, herausgegeben vom „Unabhängigen Kuratorium Landschaft Schleswig-Holstein, Verband für Naturschutz und Landschaftspflege e.V./UKLSH“, beginnt der gemütliche Rundgang um das Zentrum der Heidefläche. Ein wenig störend wirkten die Schießgeräusche vom jagdlichen Schießstand bei Krummenort, südlich der Sorgeniederung. Zur Heidepflege wird eine kleine Schafherde eingesetzt, wir konnten einige der Tiere beobachten.

Auf halber Strecke haben wir eine kleine Pause eingelegt und uns an der Heideblüte erfreut.

Im Moment ist die Blüte wunderbar und wir können Naturfreunden unbedingt empfehlen, in den kommenden 2 Wochen einen Besuch der Sorgwohlder Binnendünen zu unternehmen!

 

Zurückgekehrt zum Parkplatz überlegten wir, ob  noch  ein ländliches Cafe zum gemütlichen „Kaffeeschnack“ aufgesucht werden sollte. Herr D. Hilpert hatte einen guten Tipp und ihm folgend fuhren wir zum „Cafe klatsch“ nach Julianenebene in der Nähe von Hohn. Eine gute Wahl!

 

Beachten Sie auch die kleine Bildergalerie des Berichterstatters, Herrn J.P. Schmidt.

 

Die ersten beiden Fotos und das der Röhrenspinne stammen aus dem o.a. Faltblatt.    

 


Falterexkursion in die Geltinger Birk am 04.06.2022

 Am Sonnabend, 04.06.2022 fand endlich die wegen Corona mehrfach verschobene Exkursion in die Geltinger Birk zum Goldenen Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) statt. Das Wetter war bis über die Mittagsstunde durch Hochnebel bedeckt, so dass die Nachfrage sehr gering war. Die Teilnehmer wurden dann aber – nach längerem Spaziergang am Ziel angekommen – bei sich durchsetzendem Sonnenschein durch etliche der seltenen Tagfalter belohnt, die sich aus dem (abgezäunten) NSG kommend unmittelbar an der großen Info-Tafel am Weg an Blüten setzten und saugten.

 

Der Goldene Scheckenfalter war seit den 90er Jahren in SH vollständig ausgestorben und wurde durch die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit einem mehrjährigen Förderprojekt (Life-Aurinia) an mehreren Standorten erfolgreich wieder angesiedelt (verantw.: Antje Walter und Dr. Detlef Kolligs). Wenn man ihn sehen will, muss man den genauen Flugzeitpunkt treffen; die Flugzeit des Falters dauert nur knappe drei Wochen. Die am 04.06. angetroffenen Falter waren schon etwas „betagt“ und leicht abgeflogen, erfreuten aber umso mehr das Herz der Teilnehmer.

 

Verfasser: Marx Harder

 

Der Goldene Scheckenfalter